Wie kann ich in 100 Tagen rund 10'000 Kilometer mit einem minimalen Energieverbrauch zurücklegen? Ich machte mich am 28.2. mit einem Flyer Elektro-Fahrrad S-Serie mit Anhänger auf den Weg. 99 Tage, 10421 Kilometer und 21 Länder (alle EM-Teilnehmerstaaten plus einige auf dem Weg) später treffe ich wieder in Bern ein. Der Flyer hat für die 10'421 Kilometer Strom für rund 10 Euro verbraucht! Dieser Strom wurde als grüne Energie in der Schweiz in das Netz gespeist, womit die Reise klimaneutral war. Weitere Infos >>

Dienstag, 3. Juni 2008

Tag 96: Mannheim - Beinheim (140km) Die 10000er Grenze ist um punkt 15.16 Uhr erreicht!!!!!

Der heutige Tag war vorallem auf eines ausgerichtet, dem Erreichen der 10'000er Grenze. Ich konnte es bei der Abfahrt schon kaum erwarten, 32 Kilometer fehlten noch. Die harten Etappen der letzten Tage machten sich in meinen Beinen immer mehr bemerkbar, die Regenerationszeit wurde immer länger und öfters fühlten sich meine Muskeln am Morgen sehr müde an, so auch heute, weshalb ich nicht gerade schnell voran kam. Super war, dass ich alles auf Radwegen dem Rhein entlang fahren konnte, dies hiess ruhige, naturnahe und flache Strecke, sehr angenehm.
Die Fahrt wahr sehr emotional, immer wieder dachte ich an die letzten 95 Tage, die Vorbereitung und Zielsetzung, die Menschen die mich unterstützten, die Leidensmomente und viel an die so schönen Momente. Ehrlich gesagt war ich den Tränen sehr nahe. Bei 9999 Kilometern schlug mein Herz sehr schnell und Adrenalin floss durch meinen Körper, es war schlicht ein unglaubliches Gefühl als die Anzeige auf die 10000 wechselte. Ich liess einen Schrei von mir und ballte die Faust, was einige Passanten in Speyer doch sehr verwundert umherschauen liess. Ich fuhr noch einige Meter weiter und liess mich von einem Passanten fotografieren, diesen Moment wollte ich festhalten! AM TAG 96 (2.6. UM 15:16), NACH 497:05 STUNDEN REINER FAHRZEIT HABE ICH DIE 10'000 KILOMETER GRENZE ERREICHT! Ich konnte es kaum fassen. In Speyer gönnte ich mir beim Dom erst mal eine kleine Pause, um das ganze etwas senken zu lassen, machte mich dann aber bald wieder auf den Weg, ich wollte ja am 5.6. wieder in der Schweiz sein, das letzte zu erreichende Ziel meiner Reise. Kurz vor der französischen Grenze (ich fuhr auf der linken Rheinseite) traf ich auf einen Italo-Deutschen Aussteiger der heute seine erste Etappe hinter sich brachte, sein Ziel ist Sizilien. Wir fuhren einige Kilometer gemeinsam, bevor ich noch etwas Gas gab. Bald wurde ich allerdings durch ein sehr heftiges Gewitter gestoppt, glücklicherweise fand ich an einer Bushaltestelle Schutz. Das Gewitter war so heftig, dass ich trotz des Schutzes nass wurde, Äste fielen von den Bäumen, auf den Strassen bildeten sich Seen und Bäche und Blitze schlugen beängstigend nahe ein. Ich fühlte mich doch ziemlich unwohl. Als das ganze Spektakel etwas nachliess machte ich mich auf den weiteren Weg, der Regen war noch sehr intensiv und überall lagen Äste auf dem Weg, aber ich wollte noch einige Kilometer zurücklegen. Und eigentlich war es ganz idyllisch, so alleine im Regen, ich mag das. Als ich ein Hotel erreichte gönnte ich mir das komfortable Zimmer, allerdings hatten alle Restaurants in der Umgebung geschlossen, so musste ich mich glücklich schätzen noch zwei Sandwiches zu kriegen und diese verspeisen zu können. Nicht gerade ein würdiges Mal für so einen Tag...

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