Wie kann ich in 100 Tagen rund 10'000 Kilometer mit einem minimalen Energieverbrauch zurücklegen? Ich machte mich am 28.2. mit einem Flyer Elektro-Fahrrad S-Serie mit Anhänger auf den Weg. 99 Tage, 10421 Kilometer und 21 Länder (alle EM-Teilnehmerstaaten plus einige auf dem Weg) später treffe ich wieder in Bern ein. Der Flyer hat für die 10'421 Kilometer Strom für rund 10 Euro verbraucht! Dieser Strom wurde als grüne Energie in der Schweiz in das Netz gespeist, womit die Reise klimaneutral war. Weitere Infos >>

Dienstag, 3. Juni 2008

Tag 94: Köln - Stromberg (175 km)

Heute Abend war ich bei der Familie Kemper in Stromberg eingeladen, Problem war nur, dass ich zuerst bis nach Stromberg kommen musste. Um dies zu erreichen verliess ich Köln früh, gönnte mir unterwegs ein (süsses) Frühstück und versuchte schon am Morgen viele Kilometer hinter mich zu legen. Ich kam nicht weit als bereits wieder heftige Schauer einsetzten, deswegen gönnte ich mir noch mehr Süssigkeiten in einem Kaffee, wo ich das Rad auch unterstellen konnte. Solche Situationen sind immer super um mit lokalen Leuten in Kontakt zu kommen. Als der Regen nachliess schwang ich mich auf mein Rad und fuhr immer weiter dem Rhein-Radweg entlang. Der untere Teil des Rheins war weiterhin nicht besonders schön, vielleicht war allerdings meine Wahrnehmung etwas durch das schlechte Wetter getrübt. Nicht sehr erfreut war ich als ich mit rund 25 km/h auf eine Wegschwelle fuhr und einen riesigen Schlag einfuhr. Ich prüfte Rad und Anhänger auf Schäden, fand allerdings nichts. Nach einiger Zeit bemerkte ich jedoch, wie langsam Luft auf dem Hinterreifen entwich. Ich fluchte, entlud mein Rad und versuchte es mit einem Schaum zu reparieren, was mässig erfolgreich war, nach 15 Kilometern war die Luft jeweils wieder entwichen. So kämpfte ich mich von Tankstelle zu Tankstelle, weil ich nicht Lust hatte den Reifen zu wechseln, was nicht sehr rational war, ich halt trotzdem so durchzog. Immerhin war ich mitlerweile in der traumhaft schönen Mittelrhein-Gegend angelangt. Sanfte Hügelketten umschliessen den Rhein, der sich durch das Tal schlängelt. Auf den Anhöhen oder im Wasser trohnen Burgen, eine schöner als die Andere, am Wasser liegen piktoreske Dörfer, wirklich wunderschön diese Gegend! Rund 20 Kilometer vor Ankunft in Stromberg, noch immer mit schleichendem Platten unterwegs, begann ein heftiges Gewitter über mich zu ziehen. Ich hatte keine Wahl als weiter zu fahren (und zu fluchen) und kämpfte mich nach Bingen, von da an einen steilen Anstieg nach Stromberg hoch, dies mitten zwischen Blitz und Donner. Glücklich aber erschöpft erreichte ich Stromberg, wo ich warm empfangen wurde und ein angemessen grosses Schnitzel mit Salat und Dessert verschlang, bevor ich mit Aline mal wieder lange und ausgiebig plaudern konnte.

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