Wie kann ich in 100 Tagen rund 10'000 Kilometer mit einem minimalen Energieverbrauch zurücklegen? Ich machte mich am 28.2. mit einem Flyer Elektro-Fahrrad S-Serie mit Anhänger auf den Weg. 99 Tage, 10421 Kilometer und 21 Länder (alle EM-Teilnehmerstaaten plus einige auf dem Weg) später treffe ich wieder in Bern ein. Der Flyer hat für die 10'421 Kilometer Strom für rund 10 Euro verbraucht! Dieser Strom wurde als grüne Energie in der Schweiz in das Netz gespeist, womit die Reise klimaneutral war. Weitere Infos >>

Freitag, 9. Mai 2008

Tag 67: Obratan - Prag (124 km)

Glücklicherweise habe ich etwas länger geschlafen als zuerst geplant, denn der Hotelbesitzer öffnete die Türen erst um 8.30, gerade rechtzeitig. Komischerweise hatte er mich vorher im Gebäude eingeschlossen, was ich nicht sehr schätzte. Ich fuhr schnell nach Tabor, wo ich mir in einem netten Kaffee mein Frühstück gönnte (Sachertorte mit Cappucino). Dabei kam ich mit einem amerikanischen Musiker und zwei Ungarn ins Gespräch und führte ein interessantes Gespräch mit ihnen, während eineinhalb Stunden. Ich liebe diese Begegnungen! Die Fahrt nach Prag verlief soweit gut, der Schlaf hatte mir gut getan (oder war es die Sachertorte?). Einzig der viele Ferien-Rückreiseverkehr war mühsam, aber zwei Tschechen führten mich auf einem Radweg direkt ins Zentrum, wo ich in der Jugendherberge übernachtete. Als ich meine Rad-Seitentaschen im Zimmer öffnete bemerkte ich, dass der Kefir, den ich vor langer Zeit gekauft und zu konsumieren vergessen hatte, ausgelaufen war. Ich fluchte, nahm die Flasche raus und fasste an den Deckel, was zu einer regelrechten Explosion führte. Nun war die Sauerei perfekt, bis 3 Meter hoch und über das ganze Zimmer verteilt lag nun Kefir verstreut. Ich fluchte noch mehr, wusste nicht ob ich lachen oder weinen sollte. Ich lachte, rief meinen Vater an und erzählte ihm die Geschichte, er fand es lustiger als ich (er musste ja auch nicht 2 Stunden putzen...). Danach ging ich noch kurz mit zwei Australiern essen. Als ich zurück kam wurde mir die Gefahr des alleine Reisens mal wieder vor Augen geführt, vor dem Hostel sass ein armer Kerl nur mit einem Tuch bekleidet und wartete auf die Polizei, er wurde bis auf die Unterhose ausgeraubt. Er tat mir unglaublich leid!

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