Wie kann ich in 100 Tagen rund 10'000 Kilometer mit einem minimalen Energieverbrauch zurücklegen? Ich machte mich am 28.2. mit einem Flyer Elektro-Fahrrad S-Serie mit Anhänger auf den Weg. 99 Tage, 10421 Kilometer und 21 Länder (alle EM-Teilnehmerstaaten plus einige auf dem Weg) später treffe ich wieder in Bern ein. Der Flyer hat für die 10'421 Kilometer Strom für rund 10 Euro verbraucht! Dieser Strom wurde als grüne Energie in der Schweiz in das Netz gespeist, womit die Reise klimaneutral war. Weitere Infos >>

Freitag, 9. Mai 2008

Tag 65: Wien - Znaim (122 km)

Völlig übermüdet aber glücklich, dass mein Rad repariert war machte ich mich bei strahlendem Sonnenschein (ja, schon wieder, seit Barcelona bin ich eigentlich fast immer bei gutem Wetter unterwegs) auf den Weg in Richtung Prag. Ich war ein wenig wehmütig Wien zu verlassen, weil ich da eine so spannende Zeit mit interessanten Menschen erleben durfte. Andererseits motivierte mich das zusätzlich für die Weiteren paar Tausend Kilometer.
Ich fuhr entlang von Radwegen, verfuhr mich aber sehr bald und irrte durch Ortschaften, die auf meiner Karte nicht eingezeichnet waren. Nebenbei machte mir der Wind das Leben schwer, und die Müdigkeit nagte an mir, was zu doch eher wenigen Tageskilometern führte. Als ich nahe der tschechischen Grenze anhielt um ein Foto zu schiessen schrie plötzlich jemand vom nahegelegenen Haus und winkte mich zu sich. Der österreichische Herr fragte mich, ob ich denn durstig sei. Ich war durstig und freute mich über die Einladung, sprach mit den pensionierten Eltern und ihrem Sohn wie Schwiegertochter, erklärte meine Reise und fragte über ihr Leben nach. Als Wegproviant gaben sie mir noch 30 (!!) Milch-Nuss-Schnitten mit, sie beharrten darauf. Die Begegnungen in Österreich machen mich zuversichtlich, das die Österreicher super Gastgeber sein werden für die EM (und hoffentlich auch jederzeit sonst). Ich habe sie als sehr offenes und interessantes Volk kennengelernt.
Am Abend in Tschechien traf ich noch auf "Santa", den Samichlaus. Dies ist kein Witz, ein Amerikaner der tatsächlich aussieht wie der Nikolaus und der schon die ganze Welt bereist hat. Nach einem Gespräch mit ihm traf ich eine slovakische Kollegin, die einmal in der Schweiz gearbeitet hat, und ihren tschechischen Freund und plauderte lange mit ihnen, bevor ich völlig erschöpft mein Ohr auf mein Kopfkissen legte.

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