Wie kann ich in 100 Tagen rund 10'000 Kilometer mit einem minimalen Energieverbrauch zurücklegen? Ich machte mich am 28.2. mit einem Flyer Elektro-Fahrrad S-Serie mit Anhänger auf den Weg. 99 Tage, 10421 Kilometer und 21 Länder (alle EM-Teilnehmerstaaten plus einige auf dem Weg) später treffe ich wieder in Bern ein. Der Flyer hat für die 10'421 Kilometer Strom für rund 10 Euro verbraucht! Dieser Strom wurde als grüne Energie in der Schweiz in das Netz gespeist, womit die Reise klimaneutral war. Weitere Infos >>

Freitag, 25. April 2008

Tag 56: Turnu Severin - Lugos (162 km)

Wilkommen aus der Strassenhoelle Rumaeniens. Die ersten Kilometer verliefen gut, ich fuehlte mich in guter Form und kam gut voran. Dann begann die Strasse schlechter zu werden, d.h. normaler rumaenischer Standard. Ich bewundere wie die die Strasse um all die Schlagloecher bauen koennen! Ich lachte mich halb tot als ich in einer Baustellenzone war (wo sie sogar wirklich arbeiteten) und zwei Baustellen so nahe beieinander anlegten, dass sich der einspurige Verkehr gegenseitig in die Quere kam und blokierte. Allerdings verging mir das Lachen bald, solche Situationen scheinen normal zu sein, deswegen war ein Grossteil der Strasse einfach in katastrophalstem Zustand, zum Teil einfach nur Dreck - und das auf einer Nationalstrasse. Ich kaempfte mich weiter, schuettelte nur noch den Kopf und fand die Situation so besch...eiden, dass es schon fast wieder lustig war. Als die Strasse nach 110 harten Kilometern endlich besser wurde zog ein brutales Gewitter auf. Zuerst brachte ich mich unter einem Dach in Sicherheit, entschied mich dann trotz allem weiter zu fahren, weil ich unbedingt nach Lugos wollte. Der Regen wurde schlimmer und nach total 135 Kilometern musste ich anhalten, weil eine Weiterfahrt unmoeglich war, aber mein Dickschaedel liess es nicht zu, so fuhr ich wieder los. Zu allem hin wurde die Strasse wieder schlechter, ich fuhr voller Erschoepfung entgegen, genoss es aber irgendwie (muss mir das Angst machen?). Wie in einem Delirium erreichte ich endlich Lugos, nach 9 Stunden haertester Fahrt (reine Fahrzeit) und fuehlte mich wirklich stolz. Nach einer waermenden Dusche gab ich dem Magazin des Touring Clubs noch ein Interview, bevor ich mir das wohlverdiente Nachtessen goennte.

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