Wie kann ich in 100 Tagen rund 10'000 Kilometer mit einem minimalen Energieverbrauch zurücklegen? Ich machte mich am 28.2. mit einem Flyer Elektro-Fahrrad S-Serie mit Anhänger auf den Weg. 99 Tage, 10421 Kilometer und 21 Länder (alle EM-Teilnehmerstaaten plus einige auf dem Weg) später treffe ich wieder in Bern ein. Der Flyer hat für die 10'421 Kilometer Strom für rund 10 Euro verbraucht! Dieser Strom wurde als grüne Energie in der Schweiz in das Netz gespeist, womit die Reise klimaneutral war. Weitere Infos >>

Dienstag, 22. April 2008

Tag 53: Svistov - Orjehovo (150 km)

Frueh am Morgen ging ich auf die Faehre, bei super Wetter war ich von Beginn weg in kurzen Hosen unterwegs. Dann war ich endlich in Rumaenien. Die Strassen schienen hier nicht besser als in Bulgarien, doch sah ich noch mehr Kutschen und viele Radfahrer. Nach etwa einer Stunde schaute ich einem lokalen Sonntag-Morgen-Fussballspiel zu und staunte, dass die sich auf diesem Acker von Fussballfeld nicht reihenweise die Baender reissen! Viele Zuschauer waren vor Ort, selbst die Dorfpolizei. Weiter ging es durch die Donaulandschaft, wo es nicht viel anderes als die Landwirtschaft zu geben scheint. Ueberall waren Bauern, viel Schaf-, Ziegen- und Kuhhirten die zum Teil nur ein Tier bewachten und einfach nur warteten. Da Sonntag war sassen alle Leute am Strassenrand und plauderten, oder starrten einfach nur in die Leere. Je weiter ich kam, desto mehr Menschen winkten mir zu und gruessten mich, schrien mir teils gar nach und eine Polizeistreife machte alles zusammen, liess sogar die Sirene kurz an um mich zu gruessen. Da lache ich mich jeweils halb tot und freue mich riesig. Anstrengend war die Strasse, die schlecht war und einmal ploetlich nur noch Schotter. Zudem gab es einige Idioten unter all den freundlichen Menschen, die mir Schimpfworte nachriefen, einer zeigte mir grundlos den Finger, und am schlimmsten waren zwei Jungs die mir in einem Auto entgegenkamen und so lange auf meiner Spur fuhren bis ich auf das Feld auswich waehrend sie im Auto grinsten. Ich fluchte wie ein wilder! Aber ich lasse mich durch die wenigen schlechten Reaktionen nicht entmutigen, geniesse die positvien Reaktionen um so mehr, bin aber auf jeden Fall etwas vorsichtiger. Mein Etappenziel sollte eigentlich ein Hotel haben, dieses war jedoch geschlossen. Alles war etwas kompliziert, am Ende nahm ich die Faehre und fuhr zurueck auf die bulgarische Seite um dort in einem Hotel zu schlafen, sehr ermuedend und aergerlich, insbesondere weil ich eigentlich fuer einmal schon sehr frueh angekommen war. Aber Rumaenien scheint begrenzte touristische Kapazitaeten zu haben, deswegen muss ich meine Etappen jetzt etwas besser planen.

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