Wie kann ich in 100 Tagen rund 10'000 Kilometer mit einem minimalen Energieverbrauch zurücklegen? Ich machte mich am 28.2. mit einem Flyer Elektro-Fahrrad S-Serie mit Anhänger auf den Weg. 99 Tage, 10421 Kilometer und 21 Länder (alle EM-Teilnehmerstaaten plus einige auf dem Weg) später treffe ich wieder in Bern ein. Der Flyer hat für die 10'421 Kilometer Strom für rund 10 Euro verbraucht! Dieser Strom wurde als grüne Energie in der Schweiz in das Netz gespeist, womit die Reise klimaneutral war. Weitere Infos >>

Mittwoch, 28. Mai 2008

Tag 78 und 79: Kaliningrad - Gdynia - Karlskrona (166 + 20 km)

Vorteil eines Hotels sind die üppigen Frühstücke. Dann lasse ich mich von einem Taxi aus der Stadt bringen, diese Tortur will ich mir nicht noch mal antun, und vor allem ist es sehr riskant. So beginnt die Fahrt im Grünen, sehr angenehm. An der Grenze passiere ich die wartenden Autoschlangen und passiere die Kontrollen innerhalb von 7 Minuten! Ich glaube ich bin damit Rekordhalter, bei den Autos werden Armaturenbretter abgeschraubt und alles aufs Peinlichste kontrolliert, ich muss 2 Fragen beantworten und bin raus. Teile der Strecke habe ich schon befahren, was mich etwas langweilt, doch dann gehts der Küste entlang, rauf und runter, was hart aber schön ist. Ziel ist eigentlich die Fähre zu erreichen, dies scheint aber unmöglich, gerade weil ich gestern noch so müde war. Ich pedale einfach und schaue ob es nicht doch möglich ist, spare Batterie und geniesse dann die schöne Ebene Strecke in Richtung Gdansk, leider nicht mehr am Meer. Einmal in Fahrt gekommen geht es dann doch besser als geplant und ich erreiche die Fähre pünktlich, nach einer Monsteretappe. Ich komme dann auch kaum mehr die Treppen hoch und runter.
Die Fähre fährt über Nacht, bei gutem Wetter treffen wir in Karlskrona ein. Ich verabschiede mich von meinem Zimmergenossen und fahre in die Stadt, wo ich mir einen freien Nachmittag gönne. Leider klappt die Unterkunft in der Jugendherberge nicht, und 25 Franken für einen Zeltplatz will ich auch nicht zahlen, so schlage ich in der schönsten Bucht mein Zelt auf und geniesse nackig und ungestört den Sonnenuntergang. Beim Abendessen erhalte ich einen Anruf der lokalen Zeitung und gebe ihnen ein Interview. Die Interviewerin ruft ihren Mann und sie lassen mich in ihrem Camper schlafen, so packe ich spät mein Zelt und ziehe im Camper ein.

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